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Rimondo era auditor uechio. Et cum frequentia mandato a trouar M. Jacomo Loredan che era a Negroponte et aspettaua mandato de quello hauesse a far o de andar verso el stretto, o de far altra cosa.

Fol. 324.] Come fu fato legato al Turco per ueder de far рисе.

Et sopra ogni altra deliberation, pareua esser piu expediente al stado uenetiano pratichar de hauer pace cum el Signor gran Turco cum quelle condicion a lui paresse attento el peso insupurtabile se hauea cum el duca Francesco de Millan. Et a questo fu designato in pregadi legato al turcho Bortolamio Marcello da Santa Maria nuoua che cum gallia andasse a Constantinopoli, et apresentarse al Signor, et tractar pace cum lui de rehauer li prexoni uenetiani, et poter far la mercantia per tutti i suo luogi salua e sicura. Et fu premandato corriero che se offerse in tempo de 30 di andar a Constantinopoli ad explorar la uolunta del Signor, et saper se i presoni fusseno uiui ouer occisi, et se fusseno in prexone ouer in seruitu.

Fol. 324.] Come Papa Nicola manda ad armar 5. gallie a Uenesia per mandar contra Turchi.

Inteso adoncha Papa Nicola el prender de Constantinopoli mando a Uenetia che a sue spese armasseno cinque gallie contra Turchi, fatto uno edicto per tutta Itallia qualunque militasse alla chiesia romana, et pigliasse 1 arme contra Turchi, hauesse plenaria indulgentia ma e pocho soccorso in tanto bisogno.

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Dieses Stück aus der Venezianischen Chronik, von Zorzi Dolfin, aus welcher ich bereits den Lateinerzug in den akademischen Sitzungsberichten veröffentlicht habe vgl. Jahrgang 1864, II, 67-80 hat nicht allein durch die weltgeschichtliche That, welche dasselbe darstellt, Bedeutung und hohes Interesse, sondern anch deshalb einen besondern Werth, weil, wie der Urheber bezeugt, Berichte von Augenzeugen in die Erzählung des folgenschweren Ereignisses verwebt sind.

Ist nun auch der eine Bericht des Erzbischoffs von Mitylene, des Leonardus von Chios, bekannt und benützt, so liegt doch der lateinische Text dieses Briefes (so viele Ausgaben ich gesehen habe) in zum Theil trostloser Gestalt vor Augen und kann in manchen Stellen sofort verständlich gemacht werden. Zugleich hat die Schilderung merklich gewonnen, weil der Verfasser die theologischen Abschweife jenes Berichterstatters gekürzt oder weggelassen hat. Dafür hat er anderes eingeflochten und auch die griechischen Quellen sind ihm nicht unbekannt gewesen.

Der Bericht Filippo's von Rimini findet sich in einer anderen Handschrift (aus der Bibliothek Contarini) auf der Marciana.

Die feste und scharfe Zeichnung des Grosstürken Mahommed II. (auf Fol. 313) nach dem Berichte eines Venezianers Jacomo Langusto ist eine wirklich schöne Zugabe, während die sich anschliessende Episode über die politische Bedeutung der Eroberung Constantinopels durch die Osmanen und die nothwendigen Folgen derselben für das Abendland jenen altvenezianischen Geist beurkundet, welcher wegen der tiefen Einsicht in die staatlichen Verhältnisse und der klugen Berechnung der Zukunft immerdar mehr Bewunderung, als richtige Nachahmung finden wird.

Ich habe den Text der Chronik soviel als unverändert gegeben, so nahe manche Verbesserungen lagen. Diese

werden den Kennern so wenig entgehen, als der Bescheid der topographischen und geographischen Angaben. Wegen der Oertlichkeiten am 'Mar mazore' darf ich wohl auf meine Abhandlung 'Der Periplus des Pontus Euxinus' (Denkschriften unser Akademie I. Classe X. Band I. Abtheilung) verweisen, weil derselben gleichzeitige oder noch frühere Urkunden zu Grunde liegen. Sonst bietet Mordtmann's Monographie wohl die beste Auskunft. Einige Irrthümer wurden sinngemäss beseitigt.

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Beispiele der Ueberschiffung des festen Landes wie sie auch Mohammed damals ausgeführt hat schon Hammer, Geschichte des osmanischen Reiches I, 533. Ueber den oben (Fol. 315 pag. 8 (12)) erwähnten Fall vgl. auch Romanin storia di Venezia 4, 496. Ein sehr zutreffendes Citat verdanke ich meinem verehrten Freunde, unserem Collegen Herrn Bibliothekar Valentinelli in Venedig, welchen ich nachträglich mehrfach zu Rathe zog, und welchem der Vicebibliothekar Herr Veludo (ein mit der mittelgriechischen Literatur sehr vertrauter Mann) folgende Notiz aus Mustoxides' ΕΛΛΗΝΟΜΕΜΝΩΝ sub Σόρβολος Κρις Ρ. 90 mittheilte: τολμηρὸν ἐφάνη εἰς τὴν σύγ κλητον καὶ ὑπὲρ πᾶν ἄλλο δυσχερέστατον ἔργον ἡ μεταφορα στόλου πλέον ἢ ἐπὶ διακόσια μίλια μεταξὺ κρημνῶν καὶ ζυγῶν ὀρέων.

Danach wird in unserer Chronik (p. 8 (12)) in der Abkürzung (pth) liegen: per miglia 240.

Noch eine Erläuterung Herrn Valentinelli's möge Platz haben, zu den Worten (Fol. 322 der Handschrift) el xarcula ditto sessa turchescha. Da Nicolò Barbaro in seinem 'Giornale dell' assedio di Costantinopoli' (herausgeg. von Cornet) p. 52 von ianizari dai zarcoli bianchi spricht, meint derselbe: 'L' indicazione bianchi potrebbe alludere alla sessa, che, in dialetto veneziano, corrispondeva fino a venti anni fa, a una fornitura di cotone bianco, la cui trama am

metteva a dati spazi tre o quatro fili, in maniera che si succedevano alteratamente spazi e fili serrati. Queste forniture si adattavano alle cuffie, ai corsaletti muliebri, alle lenzuole etc.'

Der Janitscharenhut (türk. sarek, daher xarcula unseres Chronisten, zarcula bei Leonardus Chiensis) war - wenigstens in der ersten Zeit von weissem Filz.

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Dass sich der italienische und venezianische Wortschatz aus solchen Quellen noch viel vermehren lässt, liegt in der Natur der Sache. Das Idioticon von Boerio hat diese Art von Forschungen ausgeschlossen.

Unser Chronist welchen die Litteraturgeschichte bis jetzt nicht aufgeführt hat (über die Familie hat eine litterarische Notiz Foscarini 'della letteratura Veneziana', neue Ausgabe p. 160) wird gerade neben Nicolò Barbaro seine Würdigung finden und jedenfalls Männern genehm sein wie C. Hopf, welchem wir die neueste 'Geschichte von Griechenland' (in Ersch u. Gruber's Encyclopädie) verdanken, ein Werk deutschen Fleisses, deutscher Ausdauer, deutscher Gewissenhaftigkeit.

Das Privilegium Mahommeds II. mit den Genuesen (Fol. 322) hat Hammer I, 675 griechisch, Zinkeisen II, 26 italienisch herausgegeben.

Herr Lauth trägt vor:

,,Ueber die Thierfabel in Aegypten".

Nachdem ich in meinem vorigen Aufsatze,,über die symbolische Schrift der alten Aegypter" 1) am Schlusse die Ansicht geäussert habe, dass es der Schatz ägyptischer Fabeln sei, den der nubische Sklave Aesop nach Griechenland verpflanzt habe, was noch durch die Lokalfärbung einzelner Erzählungen z. B. von dem Mörder, der im Nile durch ein Krokodil umkommt, nahe gelegt werde, kommt es nunmehr darauf an, die Thesis auf Grund altägyptischer Denkmäler und Urkunden des Näheren und Ausführlicheren zu beweisen.

Den Ausgangspunkt für meine Behauptung bildet der Königspalast in Medinet-Abu 2). Es scheint mir eine günstige Fügung zu sein, dass der einzige, wenn auch nur in Ruinen erhaltene Privatbau der Pharaonen gerade jenes Schatzhaus ist, welches Herodots liebliche Anekdoten über den König Rham psinit uns so vertraut gemacht haben. Dass dem Altvater der Geschichte nicht blosse Märchen von den Hermeneuten aufgebunden wurden, sondern dass ein wirklich historischer Kern hinter der romanhaften Einkleidung steckt, beweisen die zahlreichen Darstellungen an den Wänden des Königspalastes 3). Man sieht da, neben den pompösen Legenden, welche den Pharao als Besieger der ganzen Welt verherrlichen, verschiedene Tafeln und Säcke (arf) mit Gold, Silber, Lapis lazuli, mafka (Kupfer?); der Gummi

1) Sitzungsberichte 1868 I. III. pag. 358.

2) Vgl. ausser andern die photogr. Abbildungen von Hammerschmidt.

3) Siehe Dümichen: Histor. Insch. Taf. XXX-XXXIV.

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