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The American Journal of Science. Editors James D. and Edward S. Dana. Ser. III. Vol. XLIII. (Whole Number CXLIII) Nr. 253-257. New Haven, Conn. 1892. 8°.

Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preussischen Staaten in Berlin. Gartenflora. Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde. 41. Jg. Hft. 1-10. Berlin 1892. 8o.

Neue Zoologische Gesellschaft in Frankfurt a. M. Der Zoologische Garten. Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Thiere. Jg. XXXIII. Nr. 1, 2. Frankfurt a. M. 1892. 8°.

Biologisches Centralblatt. Unter Mitwirkung von M. Reess und E. Selenka herausgeg. von J. Rosenthal. Bd. XII. Nr. 1-10. Erlangen 1892. 8°. Deutsche Seewarte in Hamburg. Monatsbericht. 1891. Juli-November. Hamburg 1891. 8o.

Die Ergebnisse der Sturmwarnungen im Jahre 1891, nach Anemometer-Angaben bearbeitet von Prof. Dr. W. J. van Bebber Hamburg 1892. 8o.

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K. K. Gartenbau-Gesellschaft in Steiermark zu Graz. Mittheilungen. 1892. Nr. 1-5. Graz 1892. 8°. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Anzeiger. Jg. 1892. Nr. I-IX. Wien 1892. 80. Die Natur. Zeitung zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntniss und Naturanschauung für Leser aller Stände. Herausgeg. von Karl Müller und Hugo Roedel. Jg. 41. Nr. 1-19. Halle 1892. 4o. Gesellschaft Urania in Berlin. Himmel und Erde. Illustrirte naturwissenschaftliche Monatsschrift. Jg. IV. Hft. 4-8. Berlin 1892. 8o.

Deutsche Kolonialzeitung. Organ der deutschen Kolonialgesellschaft. N. F. Jg. V. 1892. Nr. 1-5. Berlin 1892. 4o.

Berg- und Hüttenmännische Zeitung. Redaction: Bruno Kerl und Friedrich Wimmer. Jg. LI. Nr. 120. Leipzig 1892. 40.

Astronomische Gesellschaft in Leipzig. Vierteljahrsschrift. 27. Jg. 1. Hft. Leipzig 1892. 8°.

Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Verhandlungen. Bd. XIX. 1892. Nr. 1-4. Berlin 1892. 8o. Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Berichte über die Verhandlungen. Mathematisch-physische Classe. 1891. Bd. V. Leipzig 1892. 8°.

Die landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen. Organ für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Landwirthschaft. Unter Mitwirkung sämmtlicher deutschen Versuchs-Stationen herausgeg. von Friedrich Nobbe. Bd. XL. Hft. 3 und 4. Berlin 1892. 8°.

Akademie der Wissenschaften in Krakau. Anzeiger. 1892. Februar-April. Krakau 1892. 8°.

Société botanique de Lyon. Bulletin trimestriel. Année IX. Nr. 3-4. Juillet-Décembre 1891. Lyon 1891. 8°.

Société de Biologie in Paris. Comptes rendus. hebdomadaires. N. S. Tom. IV. Nr. 1-18. Paris 1892. 8o.

Société anatomique in Paris. Bulletins. Sér. V. Tom. VI. Fasc. 1-10. Paris 1892. 8o.

Société zoologique de France in Paris. Bulletin. Tom. XVII. Nr. 1-3. Paris 1892. 8°.

Société géologique de France in Paris. Bulletin. Sér. III. Tom. XIX. 1891. Nr. 12. Paris 1890 à 1891. 8o.

(Fortsetzung folgt.)

Zeitschrift für bildende Gartenkunst. Organ des Vereins deutscher Gartenkünstler. Redig. von Carl Hampel und Heinr. Fintelmann. III. Bd. (zugleich 10. Jg. und neue Folge des Jahrbuches für Gartenkunde u. Botanik). Hft. 1-9. Berlin 1892. 4o. Zeitschrift für Nahrungsmittel-Untersuchung. Ein Beitrag zur Bewegungstheorie der Gase.") Hygiene und Waarenkunde. Herausgeg. und geleitet von Hans Heger. Jg. VI. Hft. 1-10. Wien 1892. 8°.

Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte in München. CorrespondenzBlatt. Jg. XXIII. Nr. 1-3. München 1892. 4o. K. K. Gartenbau-Gesellschaft in Wien. Wiener Illustrirte Garten-Zeitung. 1892. Hft. 1-5. Wien

1892. 8°.

Leop. XXVIII.

Von Professor Rinaldo Ferrini in Mailand.

1. Es ist bekannt, dass in der Bewegungstheorie der Gase letztere als Mengen von Molekülen betrachtet werden, die in actueller, nach allen denkbaren Richtungen hin geradliniger Bewegung sind, und dass,

*) Aus dem Italienischen übersetzt.

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wenn man den von ihnen auf eine Oberfläche ausgeübten Druck als die Wirkung der Stösse der Moleküle ansieht, welche dieselbe in jeder Zeiteinheit mit einer von der Temperatur des Gases abhängigen Geschwindigkeit treffen, man eine Formel erhält, aus der sich leicht die hauptsächlichsten, für den gasförmigen Zustand charakteristischen Gesetze herleiten lassen. Die Spannkraft, die Diffusion, die Durchdringung der Gase resultiren aus solchen Präparaten leicht und unmittelbar.

Diese Ansicht über die Beschaffenheit der Gase, welche von Daniel Bernoulli aufgestellt, dann mit verschiedenen Modificationen von Waterstone, Krönig, Clausius, Maxwell, Boltzmann und Anderen. wieder vorgebracht und weiter fortgebildet wurde, ergiebt sich übrigens ganz von selbst aus den Hypothesen über die Molekularbeschaffenheit der Körper und derjenigen, nach welcher die Wärme in einer Bewegung der Moleküle besteht. Denn da die Cohäsion den Gasen abgeht oder doch eine ausserordentlich schwache ist und da sie deshalb einer Centripetalkraft ermangeln, welche die Moleküle zwänge, geschlossene Bahnen zu beschreiben oder zu oscilliren, so können ihre Bahnen nur geradlinige sein oder vielmehr parabolische, wenn man der Schwere Rechnung trägt; aber auch, wenn man annimmt, dass die Bahnen parabolische sind, so können zieht man in Betracht, dass ihre Krümmung eine sehr schwache sein muss wegen der beträchtlichen Geschwindigkeiten, die man den gasförmigen Molekülen glaubt zuschreiben zu müssen die freien Wege der Moleküle doch immerhin als geradlinige betrachtet werden, wobei wir unter „freien Wegen" die kurzen Strecken verstehen, welche jedes von ihnen beschreibt, ohne abgelenkt zu werden, sei es durch die Begegnung mit einem anderen Molekül, sei es durch dessen Anziehungskraft, wenn es nahe genug an ihm vorbeikommt.

2. Eine der hauptsächlichsten Einwendungen, welche gegen die Bewegungstheorie der Gase erhoben wurden, betrifft die vollkommene Elasticität, mit der man ihre Moleküle dachte versehen zu müssen, um annehmen zu können, dass bei ihren gegenseitigen Zusammenstössen sich die Summe ihrer lebendigen oder bewegenden Kräfte unverändert erhielte. Man hat beobachtet, dass die Elasticität sich nur in Körpern denken lässt, welche ein veränderliches Volumen haben und also aus Theilen zusammengesetzt sind, die sich nähern und entfernen können. Nun aber sagte man sind entweder die in Bewegung befindlichen Theilchen die unveränderlichen und deshalb absolut spröden Atome und können gerade darum nicht als elastische angesehen werden; oder aber dieselben sind Gruppen von Atomen, die von anziehenden Kräften zusammengehalten werden und oscilliren, dann

aber auch wenn sich jene für elastisch ansehen lassen bleibt immer noch die Schwierigkeit für die einzelnen Atome bestehen, von welchen sie gebildet werden. Die Schwierigkeit ist nur verschoben, aber nicht aufgehoben. Nimmt man das an, fuhr man fort, so lehrt die Mechanik, dass bei dem Zusammentreffen unelastischer Körper immer ein Verlust an Bewegungskraft vorliegt, weshalb früher oder später die vorausgesetzte Bewegung würde erlöschen müssen.

3. Der eben berührte Einwurf schien dem Pater Secchi unwiderlegbar; um ihm zu entgehen, nahm er völlig spröde Atome an, die jedoch ausser jener translatorischen noch mit einer rotirenden Bewegung versehen sind, und um die gänzliche Erhaltung solcher Bewegungen zu erklären, nahm er seine Zuflucht zur Theorie von Poinsot über den Zusammenstoss der Körper. Nach dieser Theorie lässt sich der Zusammenstoss zweier rotirenden spröden Körper unter gleichen Umständen mit dem zweier elastischen Körper vergleichen, oder auch: die Bewegungsmenge, welche wegen der in Folge des Zusammenstosses verringerten Geschwindigkeit der translatorischen Bewegung fehlen könnte, kann ersetzt werden durch eine Vermehrung der Geschwindigkeit der rotirenden Bewegung und umgekehrt, und zwar so lange, als die mittleren. Bedingungen der Bewegung der gasförmigen Moleküle sich, nach Secchi, als constante annehmen lassen.1) Die Theorie des P. Secchi fand jedoch geringen Beifall; auch verfehlte man nicht zu bemerken, dass die Berechnung von Poinsot zu dem Schlusse führt, dass die beiden Bewegungen der Translation und Rotation sich nach dem Stosse nicht gleich bleiben, ausser wenn dieser im augenblicklichen Rotationscentrum erfolgt; denn Zunahme der einen Bewegung auf Kosten der anderen ist eine Thatsache, welche nur in speciellen Fällen zutrifft; ferner, in den alleinigen

1) Anm. Secchi sagt wörtlich:,,Unter den schönen von Poinsot entdeckten Theoremen über die Theorie des Zusammenstosses rotirender Körper befindet sich dasjenige ihres Zurückprallens bei der Begegnung mit solchen, die ein Widerstand leistendes Hinderniss bilden, dass nämlich vermöge der Rotation allein ein spröder und nicht elastischer Körper zurückprallen kann wie ein völlig elastischer. Ja, es zeigt sich dabei sogar die seltsame Eigenschaft, dass, wenn einer dieser Körper gegen ein festes Hinderniss geworfen wird, er mit einer grösseren Geschwindigkeit als derjenigen zurückfallen kann, welche er hatte, als er es traf.

im Allgemeinen kann man sagen, mit einem beliebigen einfachen Zusammenstoss ist es unmöglich, in einem Körper zu ein und derselben Zeit die beiden Bewegungen, die translatorische und die rotirende, zu vernichten; denn, wenn der Stoss excentrisch ist, wird er die Rotation, nicht aber die Translation aufheben; und wenn der Stoss durch den Schwerpunkt geht, wird er die Translation, nicht aber die Rotation vernichten können; ja, die auf die eine Art verlorene Bewegungsmenge kann auf die andere wiedergewonnen werden." L'unità delle forze fisiche. Roma, 1864, pag. 37-38.

von Poinsot specificirten Fällen von vollkommener Reflexion hat man den Verlust von einem Drittel oder zwei Dritteln der rotirenden Bewegung, der nicht durch eine entsprechende Zunahme der translatorischen Bewegung compensirt wird; und endlich giebt es auch Fälle, in denen beide Bewegungen, die der Rotation und die der Translation, zusammen verschwinden. Da nun aber die Zusammenstösse der gasförmigen Moleküle in jeder beliebigen Weise erfolgen können, so kann man auch nicht aus den Formeln des Poinsot die Erhaltung ihrer Bewegungen ableiten. 1) Dem können wir hinzufügen, dass die Erhaltung der Bewegungsmenge, auch wenn sie sich ausnahmslos bewahrheitete, die Erhaltung der Summe der Bewegungskräfte weder bedeutet noch implicirt.

4. Feiner und scharfsinniger ist der von Sir W. Thomson erhobene Einwand gegen die Lehre, welche die Moleküle der Gase als völlig elastische, feste Körper ansieht, weil, beobachtet er, sie die Erklärung der Elasticität der Gase von einer Elasticität abhängen lässt, die einen verwickelteren und schwieriger zu erklärenden Charakter hat, als jene eines festen Körpers. Ausserdem macht er darauf aufmerksam, dass, wenn man auch die Moleküle als völlig elastische feste Körper gelten lässt, das Endresultat ihrer viele Tausende von Malen wiederholten Zusammenstösse ja eine allmähliche Umgestaltung jeder translatorischen Kraft in immer schnellere Vibrationskräfte sein müsste.2) Daher ist Thomson darauf geführt worden, eine ganz verschiedene Theorie über die Beschaffenheit der Materie aufzustellen, nach welcher die Atome der letzteren nichts Anderes als Wirbel im Aether sein würden, eine Theorie, die nicht frei von Schwierigkeiten und Bedenken ist, von denen einige von Balfour Stewart und Tait 3) und von Maxwell 4) ausgesprochen wurden. Wir wollen uns aber bei ihr nicht aufhalten, um den Bereich unseres Themas nicht zu überschreiten.

5. Die vollkommene Elasticität der Moleküle ist also schwer zu vertheidigen. Die Annahme einer solchen Elasticität scheint mir jedoch unnöthig, um die Erhaltung sowohl der translatorischen Bewegung in den Molekülen der Gase als auch der bezüglichen Kräfte zu erklären, und ich bin der Meinung, dass ihre scheinbare Nothwendigkeit wie auch Sir W.

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Thomson schon hervorhob von nichts Anderem herrührt, als davon, dass man jene Moleküle als feste Körperchen hat auffassen wollen und in Folge dessen auf ihre Zusammenstösse die Gesetze anwandte, welche die Mechanik für die Zusammenstösse fester Körper an die Hand giebt. Die Atome und Moleküle entgehen unserer Beobachtung, und daher sind die Eigenschaften, mit denen man sie sich versehen denkt, nur phantastische Gebilde, nicht aber Dinge, welche die Erfahrung controliren kann, es handle sich denn um ihre äussersten Folgen.

Ohne also den Molekülen eines Gases eine andere Eigenschaft ausser jener, eine unveränderliche Masse zu haben, zuzuschreiben, wollen wir uns sie in beharrlicher, nach den allerverschiedensten Richtungen hin geradliniger Bewegung, und mit einer mittleren, von der jeweiligen Temperatur des Gases abhängigen Geschwindigkeit denken. Setzen wir vor der Hand den Fall, dass sie keine andere Bewegung besitzen ausser derjenigen der Translation, und machen wir uns daran, zu untersuchen, wie sie alterirt werden kann. Nach dem Princip von der Erhaltung der Kraft kann ein in Bewegung befindlicher Körper nicht ganz oder theilweise die eigene Bewegungskraft einbüssen, ausser dadurch, dass er einem anderen Körper Bewegung mittheilt, oder dass er eine Arbeit leistet, oder endlich in Folge einer vollständigen oder theilweisen Umgestaltung jener mechanischen Kraft in eine andere Form physischer Kraft. So lange nun aber ein Molekül nicht auf ein anderes trifft, hat es nicht Gelegenheit, Bewegung zu übertragen, und seine Geschwindigkeit muss sich unverändert erhalten. So würde ein Pendel ins Unendliche schwingen, indem es die Summe seiner potentiellen und bewegenden Kräfte ungeschmälert bewahrt, die sich bei seinen Ausschlägen mit wechselseitiger Wiedererstattung in einander umgestalten, wenn es nicht den Widerstand der Luft und der Reibung erlitte. Die Moleküle des Gases aber brauchen durch kein Medium zu gehen, weil sie ja selbst das Medium bilden, und daher treffen sie bei freien Strecken auf keinen derartigen Widerstand. Eine Uebertragung von Bewegungskraft wird also nur bei der Begegnung mit einem anderen gasförmigen Molekül oder bei dem Auftreffen auf die Oberfläche eines festen oder flüssigen Körpers stattfinden können. Ein Gasmolekül kann von dem eigenen Wege abgelenkt werden, entweder weil es nahe genug an einem anderen vorbeigeht, so dass es dessen Anziehungskraft verspürt, oder weil es mit demselben collidirt. In dem ersten Falle wird die Bewegung des fraglichen Moleküls für eine gewisse Zeit beschleunigt werden, bis es nämlich in das Minimum der Entfernung von dem

anziehenden Molekül kommt, dann wird sie für eine gewisse Zeit in Folge der gegenseitigen Anziehung in dem Maasse abnehmen, als es sich von ihm entfernt, und die aus dem Stadium der Beschleunigung herrührende Kraftvermehrung wird durch die Verminderung compensirt werden, die im entgegengesetzten Stadium eintreten wird. In dem zweiten Falle, in dem des Zusammenstosses nämlich, kann es, je nach den Umständen, unter denen derselbe erfolgt, vorkommen, dass eines der Moleküle Bewegungskraft verliert und das andere solche gewinnt, während jedoch die Summe der beiden Kräfte constant bleibt, weil Nichts von ihnen an andere äussere Massen abgegeben wird, noch auch eine eigentliche Umgestaltung jener Kräfte vor sich geht. Wenn ein Zusammenstoss zwischen zwei unelastischen Körpern oder wenn er in dem Stadium des Druckes zwischen zwei elastischen Körpern erfolgt, so geht ein Theil der gesammten Bewegungskraft der Massen verloren, weil er bei der Arbeit des Druckes verbraucht und in Wärme verwandelt wird; bei den elastischen Körpern wird dieser Krafttheil in dem Stadium der Ausdehnung dann wiedererstattet, während die von jenem erzeugte Wärme sich in mechanische Kraft verwandelt. Bei den gasförmigen, nur mit geradliniger Bewegung versehenen Molekülen jedoch, wo die mechanische Kraft zu gleicher Zeit die Wärmekraft des Moleküls ist, kann von einer Umsetzung von Kraft nicht die Rede sein; wo sie als Bewegungskraft wächst, wächst sie auch als Wärmekraft, und umgekehrt. Mit anderen Worten, das vom Stosse beschleunigte Molekül ist überhaupt wärmer als vorher, das verzögerte jedoch kälter geworden. Daher können. die einfachen Zusammenstösse der Moleküle unter sich nur Wärmeaustausche zur Folge haben, ohne dass daraus irgend ein Verlust in der Gesammtsumme der Kräfte resultirte, so dass es im Grossen und Ganzen so ist, als ob bei den besagten Zusammenstössen jedes Molekül die eigene Kraft bewahrte.

Eine Ursache übrigens für die Entziehung von Bewegungskraft ohne jeglichen Stoss, kann die Production einer Arbeit sein; dem ist aber nicht schwer entgegenzutreten, wenn wir bedenken, dass die gasförmigen Moleküle der Schwere unterworfen sind. Die Bewegung eines Moleküls, das vertical oder schräg nach oben zugeht, muss nach und nach abnehmen, wie die eines in die Höhe geworfenen Körpers, und seine Bewegungskraft muss allmählich bei der Arbeit, das eigene Gewicht zu heben, verbraucht werden. Die Abnahme der Bewegungskraft entspricht aber einer gleichwerthigen Vermehrung der potentiellen Kraft des Moleküls selbst, und auf der anderen Seite, einer gegebenen Anzahl von Molekülen, welche zu gegebener

Zeit von einem bestimmten Niveau bis zu einem anderen aufsteigen, entspricht eine gleiche Anzahl anderer Moleküle, die von dem zweiten Niveau zum ersten herabsteigen: während jene an Bewegungskraft verlieren, gewinnen diese an derselben in demselben Verhältnisse, so dass die Gesammtsumme der Kräfte unverändert bleibt.

Beschäftigen wir uns endlich damit, das Auftreffen der gasförmigen Moleküle auf die Oberfläche eines festen oder flüssigen Körpers zu betrachten. Hält man daran fest, dass die Wärme in einer Molekularbewegung besteht, so ist es klar, dass die in dieser Oberfläche liegenden Moleküle nicht in Ruhe, sondern gleichfalls in beharrlicher Erregung sein werden, und dass daher der Zusammenstoss der gasförmigen Moleküle mit ihnen einen beiderseitigen Kraftaustausch herbeiführen wird, so dass in Folge desselben die Kraft der gasförmigen Moleküle entweder unverändert bestehen bleiben oder aber vermehrt oder vermindert werden wird. Da die Gase Wärmestrahlen durchlassen, wenn sie keine mechanische Arbeit leisten und auch nicht empfangen, so werden die Temperaturveränderungen beinahe ausschliesslich durch Berührung mit festen oder flüssigen Körpern erzeugt, was so viel heisst als die gasförmigen Moleküle, welche auf deren Oberflächen auftreffen, prallen von ihnen mit der früheren Geschwindigkeit oder auch mit grösserer oder geringerer Geschwindigkeit zurück, je nachdem die Temperatur der Oberfläche gleich, höher oder niedriger als die des Gases war. Die Vernichtung der Bewegung ist jedoch nicht möglich, weil es dazu nöthig wäre, dass die Moleküle der den Stoss erleidenden Oberfläche unbeweglich wären, das heisst, dass der Körper, zu dem letztere gehört, absolut kalt wäre. (Fortsetzung folgt.)

Biographische Mittheilungen. Berichtigung. Der in den biographischen Mittheilungen in Nr. 11-12, S. 103, erwähnte Josef Kleiber war Privatdocent für Astronomie, nicht

Anatomie.

Am 26. December 1891 starb zu Minehead die bekannte Algenforscherin Miss Isabella Gifford.

Am 8. April 1892 starb in Passy der Naturforscher Eugène Lemoro, 51 Jahre alt. Er hatte beträchtliche entomologische, conchyliologische und botanische Sammlungen angelegt, unter denen sich namentlich die Käfersammlung durch Reichhaltigkeit auszeichnete.

Im April 1892 starb zu Cape Rouge bei Quebek Abbé Léon Provancher, Herausgeber des „Naturaliste Canadien", Verfasser zahlreicher Schriften über

Insecten und Conchylien, sowie über die Flora Canadas, 72 Jahre alt.

Am 17. Mai 1892 starb in Gotha der Geograph Dr. Theodor Menke, geboren am 24. Mai 1819 zu Bremen.

Am 18. Mai 1892 starb in Grenoble Dr. Gaston Carlet, correspondirendes Mitglied der Akademie der Medicin, Laureat des „Institut", Professor an der Faculté de Sciences und an der École de médicine von Grenoble. Geboren zu Dijon im Jahre 1845, machte er zu Paris seine Studien unter Paul Bert, Lacaze-Duthiers, Marey und Milne-Edwards, so dass er sich auf diesem Grunde der vergleichenden Physiologie zuwendete. Anfangs sich mit Insecten beschäftigend, ging er später zur Anatomie über und veröffentlichte als erstes Werk seiner Forschungen eine Abhandlung über den musikalischen Apparat der Heuschrecken, als zweites eine specielle Anatomie der Biene, vom morphologischen und physiologischen Gesichtspunkte betrachtet, wobei er auch Rücksicht auf die Chitinringe, die Abscheidung des Wachses, die Athmung u. s. w. nahm. Noch später untersuchte er die Muskelspannkraft, die Schuppen der Fische, Missbildungen der Forelle, selbst die Bewegungen in der Blume, welche letztere ihm Gelegenheit zu einer Abhandlung für den Dr. es sciences gaben. Ausser vielen encyklopädischen Arbeiten verfasste er auch einen „Précis de zoologie médicale" (1887), welcher bereits die dritte Auflage erlebte; ferner schrieb er „Du rôle des sciences accessoires et en particulier des sciences exactes médecine" (1871), Tableau synoptique du règne animal, divisé en ordres d'après les travaux anciens et modernes" (1877).

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Am 23. Mai 1892 starb der Professor der Physiologie an der medicinischen Facultät zu Montpellier, Paul Lannegrace, Verfasser mehrerer medicinischer Studien.

Am 1. Juni 1892 starb in Bückeburg Bergrath a. D. Fritz v. Dücker, Verfasser verschiedener Schriften auf dem Gebiete der Geologie und des Bergfaches, 65 Jahre alt.

Am 7. Juni 1892 starb in Ungarisch - Brod Dr. Wilhelm Gallus, Badearzt in Luhatschowitz, 85 Jahre alt.

Am 9. Juni 1892 starb in New York Dr. Henry A. Riley, bekannt durch schriftstellerische Arbeiten auf dem Gebiete der gerichtlichen Medicin.

Am 12. Juni 1892 starb in Lyon Dr. JeanLouis-Théodore Pravaz, der Erfinder der nach ihm benannten Injectionsspritze.

Am 14. Juni 1892 starb in Colditz Medicinalrath Dr. Langwagen, Leiter der sächsischen Irrenanstalten in Colditz und Zschadrass, um die VerLeop. XXVIII.

besserung der Einrichtungen für Geisteskranke verdient, 64 Jahre alt.

Am 17. Juni 1892 starb in Bad Oeynhausen der Berg- und Hütteningenieur Leo Strippelmann, Generaldirector der consolidirten Alkaliwerke Westeregeln.

Am 20. Juni 1892 starb der Generalinspector der Bergwerke Alphonse Meugy im Alter von 76 Jahren. Von seinen Werken nennen wir „Essai de géologie pratique sur la Flandre française" (1852), La Poésie de la musique" (1875), Explication de la carte géologique, astronomique, de Réthel, département des Ardennes" (mit Nivoit, 1878).

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Am 20. Juni 1892 starb auf Töien der Botaniker Dr. Friedrich Christian Schübeler, M. A. N. (vgl. p. 93), Professor an der Universität Christiania. Geboren am 25. September 1815 in Fredrikstad, studirte er seit 1833 in Christiania und machte 1840 sein Examen als Candidat der Medicin. Nachdem er mehrere Jahre hindurch als praktischer Arzt thätig gewesen war, unternahm er 1848-51 eine botanische Studienreise durch die meisten Länder Europas. Von 1852-1863 war er Conservator am botanischen Museum zu Christiania, 1861 wurde er von der Universität Breslau zum Dr. phil. honoris causa ernannt. Von 1864 an Lector war er seit 1866 Professor der Botanik und Vorsteher des botanischen Gartens in Christiania. Seit 1859 war er auch Mitglied der dortigen Gesellschaft der Wissenschaften. Von seinen Werken seien genannt: „Die Culturpflanzen Norwegens" (1862), Die Pflanzenwelt Norwegens" (1873-75), „Viridarium Norvegicum" (2 Bde., 1885-88), „Gartenbuch für Alle" (1856), „Der Küchengarten" (1865), in welchen letzteren beiden die Resultate seiner Versuchsstationen in Nordland und Finmarken niedergelegt sind. Noch wenige Wochen vor seinem Tode veröffentlichte er eine Schrift „Der Aufschwung unserer Landwirthschaft", in welcher er den Anbau werthvoller und nützlicher Gewächse empfahl.

Am 23. Juni 1892 starb in Paris der Professor der mathematischen Astronomie Pierre Ossian Bonnet im Alter von 72 Jahren. Derselbe verfasste u. a. „Leçons de mécanique élémentaire à l'usage des candidats à l'École polytechnique et à l'École normale supérieure, 1re partie" (1858), „Théorie de la réfraction astronomique" (1888).

Am 25. Juni 1892 starb in London Sir William Aitken, Professor der pathologischen Anatomie an der Army medical school zu Netley. Er war 1825 zu Dundee geboren, studirte von 1842-1848 in Edinburg, promovirte 1848 und war dann 7 Jahre hindurch anatomischer Prosector an der Universität Glasgow. Während des Krimkrieges war er als patho

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